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documenta

Schon im Vorfeld sorgte die documenta fifteen mit der etwas einseitigen Sicht auf den Nahost-Konflikt für viel Zündstoff. Die eindeutig antisemitischen Darstellungen auf einem großen Banner lösten dann einen richtigen Skandal aus. Das anfängliche Relativieren und zögerliche Handeln, bis es zum -unumgänglichen- Abbau dieser Arbeit kam, werfen einen dunklen Schatten auf die documenta. Mit den nun gefundenen Zeichnungen in einer ausgelegten Broschüre aus Algerien werden weitere antisemitische Vorwürfe erhoben. Es scheint so, dass diese documenta nicht zur Ruhe kommen kann.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Antisemitismus hat auf einer documenta nichts zu suchen (und auch sonst nirgendwo)!

Aber es ist nicht „alles schlecht“ auf dieser documenta. Und ich finde, man (wir) sollten den Fokus wieder etwas mehr auf die Kunstwerke richten. Selbstverständlich ist eine Aufarbeitung der Vorfälle absolut nötig und unabdingbar. Dennoch sollten wir bei all den Diskussionen das eigentliche Ziel, nämlich die Präsentation und die Auseinandersetzung mit aktueller, zeitgenössischer Kunst nicht aus den Augen verlieren.

Ich habe bei meinem Besuch der documenta auf jeden Fall hervorragende Kunstwerke gesehen, die qualitätsvoll und schattenlos sind. Dazu einige, informative und interessante Gespräche geführt. Besonders empfehlenswert finde ich das „Hübner-Areal“. In den ehemaligen Produktions- & Lagerhallen des Bahntechnik-Herstellers haben mich etliche Arbeiten ehrlich fasziniert. Nur wenige Meter entfernt befindet sich das „Hallenbad Ost“, ein im Bauhausstil errichtetes Hallenbad, das 2009 geschlossen wurde und nun als Ausstellungsort dient – ebenfalls eine sehr interessante und abwechslungsreiche „Art-Location“. Die Klassiker Fridericianum, Friedrichsplatz, ruruHaus habe ich natürlich auch besucht. Aber für mich, wirklich herausragend, das „Hübner-Areal“.

01.08.2022

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